Eileen Gray
Die in Irland geborene Eileen Gray besuchte die Slade School of Arts in London. Im Jahre 1902 zog sie nach Paris, um dort Zeichnen zu studieren. Beim japanischen Meister Seizo Sugawara lernte sie die Geheimnisse der fernöstlichen Lackkunst. Suzanne Talbot beauftragte sie 1919 mit der Einrichtung ihrer Wohnung in der Rue de Lota: Eileen Gray arbeitete drei Jahre lang und schuf dabei Innenräume, die von ihrer Leidenschaft für Farben und exotische Materialien bestimmt waren.
1922 eröffnete sie in der Rue du Faubourg Saint-Honoré ein Geschäft für Dekorationen, Inneneinrichtung, Lackarbeiten und Teppiche. Im Jahr darauf stellte sie im Salon des Artistes Décorateurs das „Boudoir Monte-Carlo“ aus, das aufgrund seiner Modernität einen Skandal auslöste. 1927 entwarf sie mit Jean Badovici die Villa E. 1027 oder „Maison en bord de mer“ in Roquebrune. Eileen Grays Architekturentwürfe und vor allem ihre Möbel sind Beweis dafür, mit welcher Kraft und Fantasie sie ihre Maxime „Das Haus ist ein lebender Organismus“ umsetzte, in perfekter Übereinstimmung mit den Prinzipien der Architektur der Moderne.